Sumerischer Gründungsnagel des Gudea
Kulturraum: Sumerisch
Periode: 2141-2122 v. Chr.
Material: Ton
Dimensionen: Länge 12 cm
Preis: Verkauft
Ref: 6469
Provenienz: Aus der News Yorker Privatsammlung Steven Roday (1944-2009), erworben in den 1970er bis 1980er Jahren.
Erhaltung: Minimale Abplatzungen, intakt.
Beschreibung: Komplett erhaltener sumerischer Gründungsnagels aus hellem Ton mit 13 gravierten Spalten. Zwölf dieser Spalten enthalten eine Inschrift, die von Gudea stammt, dem heute wohl bekanntesten Herrscher der Geschichte Mesopotamiens. Als Stadtfürst des sumerischen Staates Lagaš sind von ihm zahlreiche Inschriften auf Zylindern und Kegeln erhalten. Bei dem Text auf diesem Gründungsnagel handelt es sich um eine Bauhymne, die Übersetzung lautet: „Gudea, Ensi (Stadtfürst) von Lagaš, schuf Prächtiges, alles angemessen für Nin-gir-su (den Gott), den Kämpfer von Enlil, und baute und renovierte seinen E-ninnu (den Tempel des Nin-gir-su), der strahlende Imdugud" (sumerische Bezeichnung für Anzu, den Sturmvogel der mesopotamischen Mythologie, der als Löwenadler bezeichnet wird). Nin-gir-su wird mit seinem Vater Enlil, der höchsten Gottheit des sumerischen Pantheons, in Verbindung gebracht, und der Beiname „Imdugud“, der zur Beschreibung des E-ninnu-Tempels verwendet wird, ist ein Hinweis auf seine ursprüngliche Form als Gott der Stürme. Gründungsnägel wie dieser sollten auch die Reinheit der Fundamente garantieren und vor unterirdischen Dämonen schützen, da der große Tempel von Lagaš eine kosmische Verbindung zwischen Himmel und Erde herstellte. Vergleiche zum Typus den Nagel im Musée des Beaux-Arts de Lyon mit der Inventarnummer 1943-26 sowie jenen im RISD Museum in Rhode Island, USA, mit der Objektnummer 39.039.