Umbrische Votiv-Statuette
Kulturraum: Italisch/umbrisch
Periode: 5. Jahrhundert v. Chr.
Material: Bronze
Dimensionen: Höhe 9,9 cm
Preis: Verkauft
Ref: 4195
Provenienz: Französische Privatsammlung Dr. J. C., erworben am 1. Juli 1966 in der Galerie „Archéologie“ in Paris. Mit Kopie der Original-Rechnung.
Erhaltung: Intakt
Beschreibung: Stark stilisierte antropomorphe Bronze-Statuette aus dem südlichen Umbrien. Die stabförmige Figur mit langgezogenem, rechteckigem Körper, der nur in Hüfthöhe eine minimale Ausbuchtung aufweist. Beine und Füße sind nicht akzentuiert. Der kurze Oberkörper verschmälert sich leicht nach oben. Seitlich stehen die mit Kerben verzierten Arme halbrund nach unten ab. Der langgezogene Kopf sitzt direkt auf den Schultern auf. Das wohl bärtige Kinn ist lang und läuft spitz aus. Der Mund ist horizontal eingekerbt, die Nase lang und prägnant. Die Augen sitzen in vergleichsweise tiefen Einbuchtungen. Eine fast zeitgenössisch anmutende Bronze-Statuette. Vergleiche zum Typus die Bronze-Votivfigur im Museum of Fine Arts Budapest mit der Inventarnummer 51.842. Statuetten wie diese gelten als Vorläufer für die etruskischen Votivfiguren aus Volterra, die rund 100 Jahre später entstanden. Das berühmteste Beispiel dieser langgezogenen Bronze-Statuetten, der 57,3 cm hohe „Ombra della Sera“ (Abendschatten), befindet sich heute im Museo Etrusco Guarnacci in Volterra, Italien. Er gilt vielen als Vorlage und Inspiration des zeitgenössischen Künstlers Alberto Giacometti (1901–1966). Gesockelt, der Sockel mit der Sammlungsnummer 36.