Großes Blei-Relief eines römischen Sarkophags mit Medusa und Sphingen
Kulturraum: Römisch
Periode: 3. Jahrhundert n. Chr.
Material: Blei
Dimensionen: 44 cm x 101,6 cm
Preis: 8.000 Euro
Ref: 3667
Provenienz: Amerikanische Privatsammlung, erworben vor 1990. Ein Fragment desselben Sarkophags war im Besitz der Hyatt Lodge am McDonald’s Campus, Oak Brook, USA und wurde danach bei Desmet Galerie in Brüssel verkauft. Seit 2016 in Großbritannien. Zuletzt im englischen Kunsthandel.
Erhaltung: Unrestauriertes, sehr großes Fragment.
Beschreibung: Beinahe komplett erhaltene Seitenwand eines römischen Blei-Sarkophags mit feinem Relief. Die Platte ist in quadratische Sektoren unterteilt, die von Säulen mit ionischen Kapitellen abgetrennt werden. In den Sektoren alternierend eine Medusa umgeben von Delphinen und Weinblättern sowie eine sitzende Sphinx umgeben von Wein- und Lorbeerblättern. Die Sphinx mit menschlichem Kopf und Brüsten, Löwenpranken und hinten eingerollten Flügeln. Sie hat genauso wie die Medusa apotropäische Funktion und diente dazu den Verstorbenen zu beschützen. Die Delphine wiederum waren Begleiter in die andere Welt. Oben Lorbeerblätter begrenzt von horizontalen Schnurbändern. Eine erhabene Rippe bildet den Abschluss der Bildfläche. Bleisarkophage kamen in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts im römischen Reich auf. Sie wurden durchwegs in der Levante, vor allem in Tyros oder Sidon, produziert und dann in die westlichen Provinzen exportiert. So fand man etwa sehr fein gearbeitete Modelle in Viminacium, im heutigen Serbien. Sie wurden vor allem für Bürger des gehobenen Mittelstands hergestellt, für die ein Marmor-Sarkophag nicht leistbar war. Vergleiche zum Typus Metropolitan Museum of Art in New York Accession Number 31.116a-I sowie Penn Museum Coffin Panel B10280. Gesockelt.