Amlash Terrakotta-Rhyton in Form eines Buckelrinds
Kulturraum: Iran/Amlash
Periode: Frühes 1. Jahrtausend v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: 16,8 cm x 24,2 cm
Preis: 40.000 Euro
Ref: 6462
Provenienz: Aus alter französischer Sammlung X. Versteigert bei Maîtres Boisgirard et Heeckeren, Paris am 22. Mai 1980, Los 409. Danach in der Sammlung Magloire Frankreich.
Erhaltung: Rechtes Vorder- und Hinterbein ohne Fehlstelle wieder angesetzt. Linkes Horn mit Restaurierung, sonst sehr schön erhalten.
Beschreibung: Prachtvoll gearbeitetes Terrakotta-Gefäß in Form eines männlichen Buckelrinds. Das Tier steht auf kurzen, unten abgeflachten Beinen, die in den runden Körper übergehen. Das ebenfalls abgerundete Gesäß ist nach hinten und oben durchgestreckt. Der Schwanz ist als anliegende Rippe akzentuiert. Eine ähnliche Rippe verläuft vorne unter der langen Schnauze, sie steht für die Hautfalte auf der Brust des Bullen. Die Schnauze ist lang als Rinne ausgearbeitet und diente als Ausguss. Seitlich sind runde Augen eingraviert. Die mächtigen Hörner stehen nach oben ab und laufen spitz aus. Darunter sitzen knopfartige Ohren. Die besondere Stilisierung des Gefäßes erzeugt nicht zuletzt der vertikal aufragende, oben abgerundete Buckel. Gefäße in Tierform wurden im Iran seit dem 4. Jahrtausend vor Christus produziert. Die feinsten entstanden kurz nach 1000 v. Chr. in Form von Buckerindern und Gazellen, die in der Region südwestlich des Kaspischen Meeres bei Garmabak und Marlik ausgegraben wurden. In einem Grab in Marlik wurden allein fünf Stiere gefunden, die unserem im Stil sehr ähnlich sind. Vergleiche zum Typus: Ezat O. Negahban „Marlik: The Complete Excavation Report“, 2 vols., Philadelphia. Und: Robert H Dyson, Jr., Charles K. Wilkinson, Prudence Oliver Harper. „Highlights of Persian Art.“ Persian Art Series, no. 1 Boulder. pp. 2-17.