Attische Pelike aus dem Umkreis der Leagros-Gruppe
Kulturraum: Griechisch
Periode: um 500 v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 35,5 cm
Preis: Verkauft
Ref: 2236
Provenienz: Deutsche Privatsammlung A. L. erworben in den 1980er Jahren bei der Galerie Günter Puhze. Mit Echtheitszertifikat der Galerie Puhze.
Erhaltung: Ein Henkel wieder angesetzt, sonst nur geringe Ausbesserungen kleiner Bestoßungen. Korpus intakt.
Beschreibung: Schwarzfigurige doppelhenkelige Kanne, die auf der einen Seite im Zentrum die stehende Göttin Athena mit weißem Gesicht und Schild zeigt, auf dem die für sie typische Eule in Weiß zu sehen ist. Athena trägt am Haupt ein Diadem und hält ihren Helm mit großem Helmbusch vor sich. Ihr gegenüber sitzt Dionysos mit leicht gesenktem Haupt und rotem Bart auf einem Diphros. Hinter Athena sitzt Hermes in der rechten Bildhälfte auf einer Säule, er trägt einen Petasos mit breiter, runder Krempe und seine Flügelschuhe. Zwischen den verschränkten Armen hält er seinen Caducaeus (Hermesstab). Die andere Seite zeigt eine berühmte Szene der griechischen Mythologie. Der langgewandete Dionysos mit langem roten Bart geleitet dabei den ebenfalls rotbärtigen Schmiedegott Hepaistos auf einem ityphallischen Maulesel reitend in den Olymp. Hephaistos wurde zuvor von seiner Mutter Hera aufgrund seiner hässlichen Erscheinung vom Olymp verstoßen. Er rächte sich, indem er ihr einen goldenen Thron schenkte, von dem sie sich nicht mehr erheben konnte. Die Götter des Olymp sandten nun Dionysos aus, der Hephaistos mit Wein berauschte und ihm den Schlüssel für den Thron-Mechanismus abspenstig machte. Das versöhnte ihn schließlich mit Hera. In der Folge durften Hephaistos und Dionysos gemeinsam in den Olymp einziehen – die Szene, die eben auf dieser Pelike festgehalten ist. Am Fuß mit antikem Graffito „EV“. Die Vase wird dem attischen Maler Nikoxenos zugeschrieben, der zunächst Mitglied der Leagros-Gruppe war und Amphoren sowie Peliken im schwarzfigurigen Stil produzierte. Als einer der wenigen Maler seiner Zeit wandte er sich wohl aus eigenem Antrieb später der rotfigurigen Technik zu und bemalte in diesem Stil vor allem Hydrien.