Bedeutendes Uschebti des thebanischen Priesters Nes-per-nebu
Kulturraum: Ägyptisch
Periode: 3. Zwischenzeit, späte 21. Dynastie, 970-931 v. Chr.
Material: Fayence
Dimensionen: Höhe 14,7 cm
Preis: 12.000 Euro
Ref: 1496
Provenienz: Gefunden 1891 in der Cachette von Bab-el-Gasus (2. Cachette von Deir el Bahari). Danach französische Privatsammlung. Versteigert am 16. November 1987 bei Delavenne et Lafarge in Paris, Los 132. Dort erworben von der Sammlung Chauvin, Paris. Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Abgesehen von minimalen Sinterspuren intakt und vor allem die Inschrift hervorragend erhalten.
Beschreibung: Großes Uschebti aus blau glasierter Fayence, das zur Grabausstattung des Priesters Nes-per-nebu (auch Nesy-per-nub oder Nespernub) gehörte und 1891 in der Cachette von Bab el-Gasus („Priesterpforte“) gefunden wurde. Nes-per-nebu, dessen Name „Derjenige, der zum Haus des Goldes gehört“ bedeutet, hatte zahlreiche Titel. Zwei davon, nämlich „Pate des Amun und Schreiber des Tempels der Mut“, werden auf diesem Uschebti genannt. Heute sind rund 80 Shabtis (rund 30 in Privatbesitz) des Nes-Per-nebu, dessen Sarg sich im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet, bekannt. Sie unterscheiden sich in Inschrift und Bemalung. Ein Exemplar, mit der langen, zweispaltigen Inschrift wie unseres befindet sich im Musée historique de Vevey in der Schweiz mit der Inventarnummer A 131. Zur Beschreibung: Die mumienförmige Figur hat über der Brust gekreuzte Arme, die jeweils eine Hacke halten. Sie trägt eine dreiteilige Perücke mit Stirnband sowie horizontalen Streifen auf der Kalotte und vertikalen an den Lappen. Augen, Brauen, Halsschmuck und das Saatgutsäckchen am Rücken sind in Schwarz aufgemalt, Mund und Nase treten plastisch hervor. Die Hieroglyphen nennen den Namen des Besitzers, zwei seiner Titel sowie die Aufgabe des Grabdieners, die lautet: „Oh Uschebti, sag: Ich werde (die Ufergebiete) bewässern.“ Die rechte Spalte nennt seltene Auszüge aus Kapitel 83 aus dem Totenbuch, in denen es um die Transformation in einen Phoenix geht. Eine grundlegende Arbeit zu den Uschebtis des Nes-per-nebu siehe Niek de Haan und Patrice Renaut „The shabtis of Nesy-per-nub“, First Edition 2021, publiziert auf shabticollections.com.