Fayence-Uschebti des Neith-Priesters Horudja

Kulturraum: Ägyptisch
Periode: Spätzeit, 30. Dynastie, 380-343 v. Chr.
Material: Fayence
Dimensionen: Höhe 23,2 cm
Preis: Verkauft
Ref: 1447
Provenienz: Gefunden von Flinders Petrie 1888 in Hawara. Danach englische Privatsammlung Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Sammlungsnummer 388. Zuletzt in französischem Privatbesitz. Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Eine kleine Bestoßung an der Perücke über der Stirn sowie an der Hacke und der Nase. Insgesamt jedoch wunderbar erhalten.
Beschreibung: Sehr großes und überaus qualitätsvoll gearbeitetes Fayence-Uschebti des Horudja, eines Priesters der Göttin Neith aus der 30. Dynastie. Das Grab des Horudja wurde 1888 vom englischen Archäologen Flinders Petrie in Hawara, am Eingang zum Fayyum-Becken entdeckt. Zwischen zwei Nischen fand er 399 Uschebtis, viele davon wurden durch Überflutungen des Grabes beschädigt. Einige jedoch, genau wie unser Exemplar, blieben fast unversehrt und zeigten die feine Kunst eines herausragenden Uschebti-Produzenten. Die mumienförmige Figur mit vor der Brust überkreuzten Armen, deren Hände aus der Mumienumhüllung hervorlugen. In der linken Hand hält die Figur die Hacke, in der rechten den Handpflug und die geflochtene Kordel für das Saatgutsäckchen am Rücken. Das Uschebti steht auf einer Sockelplatte und lehnt an einem Rückenpfeiler. Das Gesicht ist anmutig, die Ohren schauen unter der dreigeteilten Strähnenperücke hervor. Unter dem Kinn ein langer, geflochtener und unten eingerollter Götterbart. Direkt unter den Händen setzt die sorgsam gravierte Inschrift an. Sie nennt als Besitzer Horudja, Priester der Neith, geboren von Shedet und enthält danach das 6. Kapitel aus dem Totenbuch. 58 Uschebtis des Horudja befinden sich heute im Manchester Museum in England. Das Art Insitute Chicago besitzt unter der Ref. Nr. 1890.30 ebenfalls eines, ein weiteres befindet sich mit der Objektnummer 2005.025.001 im Michael C. Carlos Museum in Atlanta. Zu Privatbesitz vergleiche das Uschebti bei Sotheby’s vom 6. Juli 2021, Los 127. Auf altem Holzsockel Anfang 20. Jahrhundert mit der Inschrift „HERU-UJA. A Priest of Neith. XXVI Dyn [Anm. fälschlich] From HAWARA. F.P. 1890.”