Gnathia Lekythos des „Malers der Louvre Flasche“
Kulturraum: Griechisch/Gnathia
Periode: 340-325 v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 19,3 cm
Preis: Verkauft
Ref: 2555
Provenienz: Wiener Privatsammlung Ernst Degasperi (1927-2011), erworben in den 1960er bis 1970er Jahren. Seitdem in Familienbesitz.
Erhaltung: Ausguss wieder angesetzt, sonst wunderbar erhalten.
Beschreibung: Fein gearbeitete Lekythos mit Bemalung in Weiß, Rot und Gelb. Die Bildfläche zeigt ein hochwertig gemaltes Frauenporträt zwischen zwei Flügeln. Die Frau, möglicherweise die Göttin Nike, ist in Dreiviertel-Ansicht dargestellt, sie hat den Kopf leicht angehoben und blickt nach links. Ihre blonden Haare sind dicht und ungeordnet, seitlich fallen zwei lange Strähnen auf die Schultern, die Enden eingedreht. Ihr Blick ist melancholisch, der Mund geschlossen. Die Frau trägt eine Halskette. Das wunderbare Porträt stammt aus der Hand „des Malers der Louvre Flasche“. Die Referenzvase im Louvre mit der Sammlungsnummer Cp 3427 zeigt ebenfalls Nike in Dreiviertel-Ansicht. Ihr Haar ist leicht zerzaust, Augenpartie und Halskette sind nahezu ident. Die Flügel auf unserer Lekythos sind rot mit Federn in dickem Deckweiß aufgetragen. Sie stammen wohl vom „Maler von Lecce 1075“, der als Lehrer des „Malers der Louvre Flasche“ gilt. Vergleiche dazu die Lekythos im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg mit der Inventarnummer 1917.1044, die ebenfalls ein gemeinsames Werk beider Meister ist. Die Flügel auf der Hamburger Vase sind wie auf unserer Lekythos rot mit weißen Tupfen, die Federn laufen weißgelb aus, typisch für den „Maler von Lecce 1075“. Abgesehen vom Frauenporträt ist die Lekythos üppig dekoriert, der Hals mit Strahlendekor, die Schulter mit Zungen und Wellenband, darunter Punkte. Den Abschluss unter der Bildfläche bildet wieder Zungen mit Punktdekor. Unter den Flügeln weißgelbe Ranken. Die Lekythos hat einen horizontalen, weit nach außen gezogenen Rand. Der Ringfuß ist fein profiliert.