Große Kopfvase eines Satyrs aus der Werkstatt des Olitresis
Kulturraum: Römisch/Africa Proconsularis
Periode: um 300 n. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 25 cm
Preis: Verkauft
Ref: 3605
Provenienz: Deutscher Kunstmarkt 1990er Jahre, dort erworben von einer niederländischen Sammlung. 2008 publiziert in: Dénes Gabler und András Márton „Head-Pots in the Antiquities Collection“, S. 51. In „Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts, 2008, Nr. 108-109 (ohne Foto). Zuletzt im französischen Kunsthandel.
Erhaltung: Intakt
Beschreibung: Große und außerordentlich schön erhaltene Vase der Red-Slip-Ware oder Terra Sigillata in Form eines Satyr-Kopfes. Das ausdrucksstarke Gesicht mit grotesken Zügen. Die plastisch hervorstehenden, gerippten Brauen senken sich zur Nase ab und bilden weit hervorquellende Stirnfalten. Der Satyr hat die Augen zum starren Blick geöffnet, er zeigt seine Zähne über einem weit hervorstehenden Kinn-Grübchen. Am Kopf trägt er ein Diadem, das auf beiden Seiten mit Rosetten verziert ist. Unter dem Diadem fallen ihm dicke Strähnen in die Stirn. Der hohe, trichterförmige Ausguss trägt eine gestempelte, zweizeilige Inschrift, die den Hersteller nennt: „OLITRESIS EX OFICIS“ – aus der Werkstatt des Olitresis. Der Henkel der aus Modeln gefertigten Vase setzt an der Schulter an und reicht bis zum runden Hinterkopf. Das Haar am Hinterkopf wurde mit dem Stichel in den Ton graviert. Die Vase stammt aus der römischen Provinz Africa Proconsularis im heutigen Tunesien, wohl aus Henchir Es-Srira. Vergleiche eine sehr ähnliche Vase im Museum of Fine Arts Budapest mit der Inventarnummer 20025.A, die allerdings nicht signiert ist. In der Publikation zu dieser Budapester-Vase wird unsere Vase erwähnt. Siehe dazu: Dénes Gabler und András Márton „Head-Pots in the Antiquities Collection“, S. 51. In „Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts, 2008, Nr. 108-109.