Große publizierte Terrakotta-Statue der Venus

Kulturraum: Römisch
Periode: 1.-2. Jahrhundert n. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 35,3 cm
Preis: Reserviert
Ref: 3721
Provenienz: Österreichische Privatsammlung Prof. Josef Mairitsch (1938-1994) mit der Inventarnummer 96. Erworben vor 1970. Seitdem in Familienbesitz. Mit Kopie der Sammlungsnotiz und der Zeitungspublikation von 5. Juni 1970.
Erhaltung: Linkes Bein mit Witterungsspuren und Fehlstellen vom Gewand zwischen den Beinen. Beine nahezu unsichtbar wieder angesetzt. Insgesamt eine sehr große, anmutige Venus-Statuette.
Beschreibung: Große Terrakotta-Statue der Venus mit Spiegel aus einer kleinasiatischen Werkstatt, vielleicht in Pergamon. Die Göttin steht bis auf einen Umhang, der ihr linkes Bein bedeckt unbekleidet mit dem Gewicht auf ihrem rechten Bein. Sie hat beide Arme angehoben, in der linken hält sie einen Spiegel, die rechte führt sie zu ihrem Haar. Ihre Frisur ist prachtvoll zu einem hohen Knoten aufgetürmt. Über der Stirn ist das Haar in der Mitte gescheitelt, vier lange Strähnen fallen ihr vorne über die Schultern. Das Gesicht der Göttin ist anmutig und lässt ein zartes Lächeln erkennen. Um den Hals trägt sie eine Kette mit zentralem Medaillon. Ihre Brüste sind klein und zart, ihr Becken ist leicht nach außen gedreht. Die große, elegante Statuette stammt aus römischer Zeit. Nach dem 1. Jahrhundert ging die Terrakotta-Produktion aufgrund der Erschwinglichkeit und Beliebtheit von Bronze deutlich zurück. Die Entwürfe aus der römischen Ära spiegeln aber oft frühere griechische Vorbilder wider. Dieses Beispiel, das Venus bei der Toilette und bei der Pflege ihres Haares zeigt, erinnert an hellenistische Darstellungen. Vergleiche zum Typus eine fast wesensgleiche Statue bei Christie’s New York, versteigert am 28. Oktober 2019, Los 328. Ein weiteres, ähnliches Beispiel siehe James Chesterman „Classical Terracotta Figures“, New York 1974, S.76. Unsere Statuette war Teil der Ausstellung der Sammlung Josef Mairitsch in der Kärntner Sparkasse von 1. bis 19. Juni 1970. Publiziert ist sie in der Kärntner Landeszeitung am 5. Juni 1970. Auf altem Marmorsockel.