Italo-korinthischer Bronze-Helm des Typs B mit Ritzdekor
Kulturraum: Griechisch/apulisch
Periode: Ende 6. bis Anfang 5. Jahrhundert v. Chr.
Material: Bronze
Dimensionen: Höhe 20 cm; Länge 30,5 cm
Preis: Verkauft
Ref: 2463
Provenienz: Sammlung Axel Guttmann (1944-2001), erworben 1993 in Krefeld. Versteigert bei Hermann Historica am 18. April 2008, Los 317. Zuletzt in der Sammlung Gilles Grimm, Frankreich. Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Spitzen der Wangenklappen mit Ergänzungen, sonst sehr gut erhalten. Innen eine antike Reparatur.
Beschreibung: Recht frühe Form eines sogenannten italo-korinthischen oder pseudo-korinthischen Helms. Dieser Typ entwickelte sich in Unteritalien aus den korinthischen Helmen Griechenlands. Die kleinen ausgeschnittenen Augen, der Nasenschutz und die mächtigen Nackenschirme haben ausschließlich dekorative Funktion und sollten den Gegner einschüchtern. Der Helm wurde vielmehr wie eine Kappe getragen. Dieses frühe Exemplar, bei dem die Wangenschirme noch getrennt und nur über einen kleinen Steg verbunden sind, ist aus einem Stück Bronzeblech gehämmert. Auf den Wangenschirmen sind noch fein gravierte Pferdedarstellungen erkennbar. Hinten wurde ein langer, horizontaler Nackenschirm ausgetrieben. Die Kalotte ist rund, von der Mitte weg sind dicke Brauen plastisch ausgearbeitet, die sich bis in Augenhöhe schwingen und in einem die Helmkrone umgebenen Grat auslaufen. Die Helmränder rahmt ein breites Schmuckband aus Linienpaaren, Punzen und Fischgrätmuster, im Bereich des Nasenschirms und der oberen Augenränder schraffierter Dekor, an den Augenwinkeln blütentragende Pflanzenstiele. Auf der Kalotte sind zwei zusammengenietete Bronzestäbe angebracht, die den sicherlich opulenten Helmschmuck trugen. Seitlich jeweils eine Lochung für den Kinnriemen, darüber gravierte Palmetten. Am Nackenschirm zwei kleine Reste einer Drahtöse, über die die der Helmschmuck hinten fixiert wurde. Innen das altes Sammlungsetikett „AG 435“, das auf die berühmte Sammlung Axel Guttman verweist. Gesockelt.