Kanope aus Alabaster
Kulturraum: Ägyptisch
Periode: 26. Dynastie, 664-525 v. Chr.
Material: Alabaster
Dimensionen: Höhe 31,5 cm
Preis: Verkauft
Ref: 1119
Provenienz: Südbadische Privatsammlung, erworben zwischen 1971 und 1998. Auktion Gorny & Mosch, 19. Juni 2013, Los 35. Danach Schweizer Privatsammlung.
Erhaltung: Kleinere Bestoßungen am Gefäßrand sonst intakt und von hervorragender Qualität.
Beschreibung: Alabasterkanope des Typus XIX nach Kurt Sethe mit ovoidem Gefäßkörper mit flacher Basis. Der Deckel zeigt den falkenköpfigen Horussohn Kebechsenuef, den Beschützer der Gedärme. Das rechteckige Schriftfeld mit drei vertikalen Kolumnen mit fein gezeichnten Hieroglyphen erwähnt als Besitzer einen Mann namens Tschau-Waset („Junger von Theben“), der sonst maximal nur zwei weitere Male erwähnt ist. Der Name könnte laut der Ägyptologin Dr. Edith Bernhauer überdies ein Hinweis einer Abstammung aus Theben-West sein. Der Text ist leicht verkürzt, aber nicht untypisch für diese Kanopenform. Zu lesen ist: „Worte sprechen durch Nephthys: Ich verberge ein Geheimnis ich mache das (bs .. Bedeutung unklar) des Hapi, welcher in mir ist. Osiris des Tschau-Waset, gerechtfertigt, ist Hapi.“ Obwohl der Deckel wie erwähnt den falkenköpfigen Horussohn Kebechsenuef zeigt, werden im Text die Gottheiten Hapi und Nephthys genannt. In der 25. und 26. Dynastie gilt das freilich nicht als ungewöhnlich. Text und Deckel müssen in dieser Zeit nicht zwingend übereinstimmen. Es kann Hapi genannt sein, aber trotzdem, wie in diesem Fall, einen Falkendeckel geben. Farbe und Versinterungen weisen jedenfalls darauf hin, dass Deckel und Gefäß wohl zusammengehörig sind. Zumindest aber stammt der Kopf des Kebechsenuef aus demselben Set der Grabausstattung. Eine eindrucksvolle, schwere Kanope. Mit Expertise und Übersetzung der Münchner Ägyptologin Dr. Edith Bernhauer.