Keltischer Granitkopf eines Mannes

Kulturraum: Keltisch
Periode: 3.-2. Jahrhundert v. Chr.
Material: Granit
Dimensionen: Höhe 19,8 cm
Preis: Verkauft
Ref: 5244
Provenienz: Aus alter mitteleuropäischer Sammlung aufgrund der Sockelung aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Zuletzt im französischen Kunsthandel.
Erhaltung: Unrestauriert
Beschreibung: Bedeutender keltischer Kopf aus Granit, der einen Mann hoher Stellung, wohl einen Druiden darstellt. Das Gesicht nach unten spitz zulaufend mit eng stehenden, mandelförmigen Augen, die geschlossen wirken und tief unter den gewölbten Brauen sitzen. Der Mann trägt einen geschwungenen Schnauzbart, der den leicht geöffneten Mund bekrönt sowie einen runden Kinnbart. Die dichten Haare rahmen die hohe Stirn ein, bilden vor den kleinen Ohren eine nach vorne gedrehte Locke und fallen hinten in dicken Strähnen weit in den Nacken. Der künstlerisch außergewöhnlich fein gearbeitete Kopf erinnert stilistisch an den berühmten Kopf aus dem tschechischen Dorf Mšecke Zehrovice, der sich heute im Prager Nationalmuseum befindet. Der Kopfkult war bei den Kelten eine weit verbreitete Praxis, bei der Steinköpfe wie dieser als Ersatz für enthauptete menschliche Köpfe gefertigt wurden, die im Kampf verloren gegangen waren. Die Kelten verehrten den Kopf zutiefst, da sie ihn als Vasallen der Seele betrachteten, der eine starke Schutzkraft gegen böse Geister hatte, sowie als Symbol der Macht, das als Quelle übernatürlicher Weisheit diente. Die keltische Betonung des Kopfes wurde später auf den christlichen Glauben an den Kopf als Ort der Seele und damit auf die Bewahrung der Köpfe von Heiligen als heilige Reliquien übertragen. Auf altem Marmorsockel.