Lebensgroßes Marmor-Porträt eines Athleten
Kulturraum: Römisch
Periode: Ende 1. bis Anfang 2. Jahrhundert n. Chr.
Material: Marmor
Dimensionen: Höhe 31,8 cm
Preis: Verkauft
Ref: 3433
Provenienz: Aus dem Nachlass des New Yorker Kunsthändlers Edward H. Merrin, erworben 1985 bei Sotheby's in New York. Davor laut vorliegender schriftlicher Bestätigung des Sohnes Samuel Merrin in einer Privatsammlung in New York.
Erhaltung: Lippen und Kinn leicht bestoßen, Nase im Vorderteil restauriert. Mit schöner alter Patina. Insgesamt hervorragend erhalten.
Beschreibung: Bedeutendes, lebensgroßes und überaus realistisches Porträt eines Mannes mit dichtem, lockigem Haar. Das kantige, attraktive Gesicht mit ausgeprägtem Kinn und kräftigen Zügen. Die mandelförmigen Augen blicken in Gedanken versunken aus dicken Lidern hervor. Der Mund mit vollen Lippen ist geschlossen, die Nase ist spitz mit leichten Ansätzen von Nasolabialfalten an den Seiten. Die Stirn ist in Falten gelegt, was den leicht melancholischen Ausdruck noch verstärkt. Das Porträt ist vollplastisch ausgearbeitet, der runde Hinterkopf geht in einen kräftigen Hals und Nacken über, was die Vermutung nahelegt, dass wir es hier mit einem Athleten, wohl dem Sieger eines bedeutenden Wettkampfs zu tun haben. Die dichten, fein gearbeiteten Locken verleihen dem Kopf noch mehr Volumen und Kraft. Seitlich stehen sie leicht ab und bedecken jeweils den vorderen Teil der Ohren. Am Hinterkopf ein runder Wirbel, von dem ausgehend sich die Strähnen über den Kopf verteilen. Frisur und Kopfform erinnern an die Porträts des Titus Caesernius Statianus, einem Senator und Freund des Kaisers Hadrian. Die Datierung dieses herausragenden Porträts ist daher um die erste Jahrhundertwende anzusetzen. Vergleiche zur Datierung auch den Jünglingskopf mit ähnlicher Frisur im Kunsthistorischen Museum Wien mit der Inventarnummer I 1768. Gesockelt.