Hydria des Libation-Malers mit Elektra und Orestes am Grab des Agamemmnon
Kulturraum: Griechisch/Kampanisch
Periode: um 330 v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 41 cm
Preis: Verkauft
Ref: 2191
Provenienz: Sammlung Jacques Nabon de Bois, erworben 1970.
Erhaltung: Der hohe Fuß wieder angesetzt, Retuschen. Der vertikale Henkel am Hals ebenfalls mit kleiner Restaurierung. Die Bildfläche jedoch wunderbar erhalten.
Beschreibung: Monumentale rotfigurige Hydria des Libation-Malers, der um 330 v. Chr. in Capua aktiv war. Die große Bildfläche zeigt einen nur mit einem Chlamys (Reisemantel) bekleideten Krieger mit Piloshelm, Rundschild, Lanze und um den Körper geschnalltem Schwert. Ihm gegenüber steht eine junge Frau in einheimischer Tracht, die in ihrer Linken eine Oinochoe hält und ein Opfer an einer ionischen Säule mit Palmettenaufsatz und Schleife darbringt. Bei der Darstellung handelt es sich um eine vor allem in Kampanien und Paestum beliebten Szene in der Vasenmalerei: die Begegnung des Orestes und der Elektra am Grab des Agamemmnon (vergl. die Tragödie „Choephoren“, der zweite Teil der Orestie-Trilogie des Aischylos). Orestes, der Sohn von Agamemnon und Klytämnestra, wurde am Hof von Strophus, dem König von Phokis, erzogen. Als Erwachsener kehrt er schließlich nach Argos zurück. Aus Angst vor Rache hat Klytämnestra ihre Tochter Elektra, die Schwester des Orestes, zur Bediensteten degradiert und sie zur dauernden Wache am Grab Agamemnons verpflichtet. Dort trifft sie auf ihren Bruder, und nachdem dieser die Umstände um seines Vaters Tod erfahren hat, gelobt er dessen Tod zu rächen. Unter den Henkeln jeweils ein dem Geschehen zugewandter weiblicher Kopf mit Sakkos, Schmuck, Stephane und dem für den Maler typischen, starren Blick mit leicht grimmigen Mundwinkeln. Eines der Gesichter mit Deckweiß hervorgehoben.