Sitzende Figur aus Walrosselfenbein der Tschuktschen
Kulturraum: Sibirisch
Periode: 1500-1700 n. Chr.
Material: Walrosselfenbein
Dimensionen: Höhe 8,5 cm
Preis: Verkauft
Ref: 10011
Provenienz: Aus alter belgischer Privatsammlung. Zuletzt bei Sotheby’s Paris am 7. Juli 2021, Los 66.
Erhaltung: Abgesehen von stabilen Sprüngen, wunderbar erhalten und ausdrucksstark.
Beschreibung: Seltene und ausdrucksstark gearbeitete Figur eines sitzenden Mannes aus Walrosselfenbein. Der unbekleidete Mann mit kurz geschorenem Haar, großen, anliegenden Ohren, langem, halbrundem Kopf und tiefsitzenden Augen blickt gerade aus. Sein Mund ist klein, er wirkt in Gedanken versunken, müde, möglicherweise gelangweilt. Seine verschränkten Arme stützt er auf den Knien ab. Finger und Zehen sind akzentuiert. Die überaus liebenswerte Figur mit ihrem starken Ausdruck ist typisch für die kunstvollen Schnitzereien aus Walrosselfenbein der sibirischen Tschuktschen. Das indigene Volk des russischen Fernen Ostens wehrte sich erfolgreich bis in das 19. Jahrhundert gegen die Christianisierung. Die Russifizierung setzte überhaupt erst zu Zeiten der Sowjetunion ein. Heute leben noch etwa 15.000 Tschuktschen auf der gleichnamigen Halbinsel, etwa 10.000 von ihnen sprechen noch die traditionelle paläosibirische Sprache. Mit schöner Alterspatina. Gesockelt.