Anatolischer Bronze-Stier
Kulturraum: Anatolien
Periode: Anfang bis Mitte 2. Jahrtausend v. Chr.
Material: Bronze
Dimensionen: 4,5 cm x 5,8 cm
Preis: Verkauft
Ref: 6507
Provenienz: Aus der Privatsammlung Franz-Josef Bach, der vor 1973 als deutscher Botschafter im Iran tätig war. Die Sammlung Bach wurde am 12. Dezember 1973 bei Drouot in Paris versteigert, der Stier ist als Losnummer 151 im Katalog beschrieben und abgebildet. Dort erworben von der französischen Sammlung J. C., Paris.
Erhaltung: Intakt
Beschreibung: Anmutiger und in hoher Qualität gearbeiteter, stilisierter Vollbronze-Stier aus Anatolien. Das Tier steht auf dünnen langen Beinen, bei denen die Gelenke nach vorne und hinten deutlich akzentuiert sind. Die Hufe sind ausgearbeitet und unten flach. Das Gesäß ist groß und rund, in der Mitte setzt der lange, leicht tordierte Schwanz an, der nach rechts ausschwingt und am rechten Hinterbein aufliegt. Unter dem Gesäß das männliche Genital des Stiers. Der Körper ist auffällig schlank und hat einen runden Querschnitt. Der stilisierte Kopf ist angehoben und sitzt auf einem durchgestreckten Hals auf, der unten über die gesamte Länge eine dünne Hautfalte aufweist. Die Hörner sind nach vorne gebogen, dahinter liegen kleine Ohren am Hals an. Die Augen sind groß und knopfförmig und blicken wach geradeaus, das große Maul mit breiten Nüstern ist trompetenförmig. Der Bulle war wohl Teil eines Wagengespanns. Diese kleinen Modelle wurden als Votivgabe in bronzezeitlichen Gräbern Anatoliens gefunden. Vergleiche dazu etwa Christie’s London Auktion vom 2. April 2014, Los 30 oder “Bronze and Iron Ancient Near Eastern Artefacts in the Metropolitan Museum of Art”, New York, 1988, S. 414-415, Nummer 568.