Aramäische „Zauberschale“
Kulturraum: Mesopotamien
Periode: 6. Jahrhundert n. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Durchmesser 17,5 cm
Preis: Verkauft
Ref: 6412
Provenienz: Aus alter Schweizer Privatsammlung. Danach bei Antikenkabinett Gackstätter mit der Listennummer 02651. Dort vor 2005 von einem Münchner Sammler erworben. Mit Original-Zertifikat des Antikenkabinetts Gackstätter.
Erhaltung: Intakt
Beschreibung: Die weite, gewölbte Schale mit rundem Boden ist auf der Innenseite beschrieben und bemalt. Der Text, in diesem Fall ein Scheintext, setzt unter dem Rand an und verläuft in drei Spiralen nach links, danach geht die „Schrift“ in eine spiralige Linie über, die sich bis zum Boden fortsetzt. Schalen wie diese wurden verkehrt herum in Hauseingängen vergraben, um die bösen Geister gleichsam einzufangen. Der Spiraltext sollte die Dämonen schließlich schwindelig machen. In der Mitte der Schale sind eine Figur mit erhobenen Händen und eine Spinne gemalt. Der Dämon hat sich also bildhaft im Netz verfangen. Zauberschalen wie diese erfreuten sich in der Spätantike im sassanidischen Mesopotamien großer Beliebtheit. Wenn sie nicht wie diese mit Scheinschriften beschrieben waren, wurde der Text in aramäischer Sprache verfasst.