Bedeutendes Bronze-Zepter in Form einer Lotusblüte mit dem heiligen Fisch Oxyrhynchus
Kulturraum: Ägyptisch
Periode: Spätzeit, 26.-30. Dynastie, 664-343 v. Chr.
Material: Bronze, Lapislazuli, Karneol, Türkis
Dimensionen: Höhe 22,5 cm; Höhe mit Sockel 28,4 cm
Preis: 14.000 Euro
Ref: 1499
Provenienz: Französische Privatsammlung, erworben Anfang der 1980er Jahre. Danach versteigert bei Tessier Sarrou & Associés, Paris am 27. November 2013, Los 66. Danach bei Bonhams Paris am 7. Oktober 2021, Los 119. Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Einige der bunten Steineinlagen im Blütenkelch fehlen, sonst intakt und wunderbar erhalten.
Beschreibung: Großes und bedeutendes Bronze-Zepter in der Form einer Lotusblüte mit Einlagen aus Lapislazuli, Karneol und Türkis. Auf dem Blütenkelch sitzt der heilige Fisch Oxyrhynchus, flankiert von den Göttinnen Isis und Nephtys. Oxyrhynchus, der Spitznasennilhecht, frass die Körper Ertrunkener und erhielt dadurch eine wichtige Rolle im Bestattungsritus. Er soll auch den Phallus des zerstückelten Osiris verschluckt und so Göttlichkeit erlangt haben. Seine Bedeutung wird hier durch die gehörnte Sonnenscheibe mit zentralem Uräus verkörpert, die er auf dem Rücken trägt. Oxyrhynchus hatte eine eigene Stadt, die seinen Namen trug (heute Al Bahnasa). Sie war seit der Saïtenzeit Hauptstadt des 19. oberägyptischen Gaues. Die Lotusblüte wiederum gilt ebenfalls als Zeichen Oberägyptens. Ihre blaue oder weiße Blüte schließt sich nachts und öffnet sich am Morgen wieder. Für die alten Ägypter spiegelte dieses Phänomen den Aufgang der Sonne zu Beginn der Schöpfung wider, und die Blume wurde als Bild der täglichen Wiedergeburt und Verjüngung verehrt. Vergleiche zum Typus dieses besonders gut erhaltenen Zepters das Exemplar im Louvre mit der Inventarnummer ME 299. Auf altem Holzsockel.