Etruskische Schnabelkanne mit Bronzebecken
Kulturraum: Etruskisch
Periode: Ende 6. bis Anfang 5. Jahrhundert v. Chr.
Material: Bronze
Dimensionen: Höhe: 35 cm; Durchmesser Becken: 27,7 cm
Preis: 12.000 Euro
Ref: 4107
Provenienz: Französische Privatsammlung M., Dijon, erworben vor dem 9. Juli 1982. Mit Inventarliste, in der die Schnabelkanne erwähnt wird vom Juli 1982. Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Der Korpus der Kanne innen stabilisiert, möglicherweise kleinere Löcher in der Wandung geschlossen, sonst intakt. Becken intakt.
Beschreibung: Aus Bronze gegossene Schnabelkanne mit flacher Basis, nach oben breiter werdendem Korpus und horizontaler Schulter. Der Hals zylinderförmig mit schräger Mündung und weit nach oben reichendem, schnabelförmigem Ausguss. Am Mündungsrand liegen zwei schraffierte Henkelarme auf, deren Enden jeweils in Form eines liegenden, stilisierten Tieres gestaltet sind. Der angenietete Henkel mündet in eine prachtvolle Sirenenattasche. Die Sirene mit archaischem Gesicht und langen Haaren, die sich seitlich des Kopfes einwellen, darunter Voluten und ein Blatt. Die Schnabelkanne mit wohl zugehörigem Bronzebecken. Vergleiche zum Typus die Schnabelkanne von Mining-Sunzing im oberösterreichischen Landesmuseum, Inventarnummer A-2330. Schnabelkannen stellen herausragende Beispiele der etruskischen Bronzeindustrie dar. Sie wurden im ausgehenden 6. Jahrhundert und im 5. Jahrhundert vor Christus im etruskischen Kernraum im nördlichen Mittelitalien hergestellt und über die Alpen bis Ostfrankreich und ins Mittelrheingebiet exportiert. Diese weite Verbreitung zeugt eindrucksvoll von den weitreichenden Handelsbeziehungen in der Eisenzeit.