Frühbyzantinische sechseckige Glasflasche mit Säulenheiligem
Kulturraum: Byzantinisch
Periode: 5.-7. Jahrhundert n. Chr.
Material: Glas
Dimensionen: Höhe 24,8 cm
Preis: Verkauft
Ref: 3528
Provenienz: Aus dem Nachlass des französischen Kunsthändlers Evrard de Rouvre (1923-1979). Danach im Besitz seiner Tochter Isabelle und ihres Mannes Francois van den Broek. Seitdem in Familienbesitz.
Erhaltung: Zierfaden um den Hals nur fragmentarisch erhalten, Flasche mit spektakulär schimmernder Irisierung und intakt.
Beschreibung: Bedeutende sechseckige Flasche aus gelblich grünem Glas, mit christlichen Motiven auf allen Seiten. Die Seite rechts vom Henkel zeigt einen Säulenheiligen (Stylit) mit Kutte. Vor ihm ein Kreuz in einem Kreis. Diese Mönche traten ab dem 4. Jahrhundert zunächst in der Ostkirche auf. Sie verbrachten ihr Leben als Zeichen besonderer Askese auf dem Kapitell einer Säule. Die nächste Seite zeigt ein Rautenband, daran anschließend Kornähren. Die nächste Seite zeigt ein großes Tatzenkreuz über einem Altar. Danach wieder Kornähren, gefolgt von Rautenband. Der Boden der Flasche ist nach innen gewölbt. Der Hals setzt nach einer eingeknickten Schulter an, verjüngt sich nach oben und endet in einem großen trichterförmigen Ausguss. Der separat gearbeitete Henkel aus opakem grünem Glas reicht von der Schulter bis zum Hals. Um den Hals verlief ein Zierband, das nur noch fragmentarisch erhalten ist. Die Flasche mit dicker, strahlend schimmernder Irisierung. Frühchristliche Flaschen wie diese wurden wohl in Syrien gefertigt und dienten Pilgern als Souvernirs für heiliges Öl. Sie finden sich in den wichtigsten Museen der Welt: im British Museum mit der Registration Number 1911,0513.1, im Metropolitan Museum mit der Accession Number 61.247 sowie im Louvre ebenfalls mit Henkel mit der Inventarnummer OA 6418. Der Louvre datiert die Flasche allerdings etwas später von 800-1000.