Goldfolien für Augen, Nase und Mund aus dem eisenzeitlichen Jordantal
Kulturraum: Levante
Periode: um 700 v. Chr.
Material: Gold
Dimensionen: Länge Augen je 5,8 cm; Länge Nase 4,2 cm; Länge Nase 4,2 cm
Preis: Verkauft
Ref: 6534
Provenienz: Amerikanische Privatsammlung, erworben am 24. Juli 1998 bei Artemis Münzen und Antiquitäten in München. Dort ebenfalls als aus dem Jordantal kommend verkauft, jedoch in das 3. Jahrhundert n. Chr. datiert. Mit Kopie der Rechnung und Zollpapieren.
Erhaltung: Intakt
Beschreibung: Ein zusammengehöriges Ensemble von Goldblechen, die auf Augen, Nase und Mund einer verstorbenen Person von hoher sozialer Stellung gelegt wurden. Das mandelförmige Augenpaar plastisch halbrund hervortretend mit einer zarten horizontalen Mittelrippe, die andeutet, dass die Augen geschlossen sind. Die Nase blattförmig mit vier Lochungen an den Längsenden zur Befestigung. Der Mund aus einem großen Stück Goldblech mit breiten Lippen und einem Schlitz in der Mitte, der für den Lebensatem steht. Goldauflagen für die Gesichter von Verstorbenen findet man seit mykenischer Zeit rund um das Mittelmeer und später in vorchristlicher Zeit bis in das 13. Jahrhundert auch in Südostasien. Der Goldglanz über Augen, Nase und Ohren sollte böse Geister davor abhalten, in die Körper der Verstorbenen einzudringen. Gleichzeitig sollten sie vor den profanen Blicken der Lebenden geschützt werden. Und nicht zuletzt sollte der Tote mit Reichtum und Zufriedenheit in die andere Welt gleiten können. Die Stilistik dieses Ensembles erinnert an Gesichter aus dem Jordantal, die am Tell Damiyah gefunden wurden. Eine Datierung in die eisenzeitliche Levante ist daher sehr wahrscheinlich.