Kaukasischer Spitzhelm
Kulturraum: Kaukasisch
Periode: um 1000 v. Chr.
Material: Bronze
Dimensionen: Höhe 36 cm
Preis: 26.000 Euro
Ref: 5210
Provenienz: Aus der Berliner Sammlung A. S., erworben 2008 in der US-Galerie Kosykin. Davor in einer amerikanischen Privatsammlung.
Erhaltung: Einzelne kleine Risse vor allem bei der rechten Wangenklappe sind von innen her ohne Fehlstelle restauriert. Sonst intakt.
Beschreibung: Nahezu perfekt erhaltener Helm in Kegelform, der inklusive der Wangenklappen aus einem einzigen Bronzeblech gefertigt wurde. Die Kalotte ist leicht nach außen gewölbt und läuft in einer hohen Spitze aus. Die Unterseite des Helms ist entlang des Gesichtsausschnitts, des Wangenschutzes und des hinteren Teils mit paarweise angeordneten Löchern versehen, die der Befestigung eines nach außen umgebördelten Helmfutters dienten. Die überlappenden Enden des eingerollten Bronzeblechs sind hinten mit vier Klammern fixiert, von denen noch alle erhalten sind. Über der zweiten Klammer befindet sich ein weiteres Lochpaar, an dem organischer Helmschmuck montiert war. Der Helm stammt aus dem nördlichen Kaukasus. Helme wie dieser wurden bis vor kurzem noch dem neoassyrischen oder urartäischen Kulturkreis zugeordnet. Der russische Historiker Askold Igorevich Ivantchik konnte jedoch in seinem Beitrag „Kimmerer und Skythen“, In: „Steppenvölker Eurasiens“, Band II, 2001, ab Seite 226 schlüssig nachweisen, dass nur kaukasische Helme aus einem Stück Bronzeblech inklusive Wangenklappen getrieben wurden und durchwegs unverziert blieben. Vorderasiatische Helme wurden hingegen gegossen, hatten separat montierte Wangenklappen (oder gar keine) und wiesen häufig eingravierte Verzierungen auf. Die Annahme also, dass dieser Helmtyp über Raubzüge der Kimmerer und Skythen in den Kaukasus gelangte, scheint damit widerlegt. Vergleiche zum Typus mit falscher Zuschreibung Roland Sennewald und Stefano Borin „Die Kriegskunst der Assyrer von Sargon II. bis Assurbanipal“, Berlin 2022, Seite 106. Sowie den wesensgleichen Helm aus Grab 186 aus der Nekorpole Klein-jar III bei Kislovodsk, publiziert in: „Kimmerer und Skythen“, In: „Steppenvölker Eurasiens“, Band II, 2001, Abb. 61, S. 131. Gesockelt.