Lebensgroße Marmorbüste einer Patrizierin mit Scheitelzopf
Kulturraum: Römisch
Periode: um 250 n. Chr.
Material: Marmor
Dimensionen: Höhe 76 cm
Preis: 68.000
Ref: 3396
Provenienz: Franzöische Privatsammlung aus dem 18. Jahrhundert. Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Nase restauriert, Nackenrolle nur fragmentarisch, Haare mit Witterungsspuren, Gesicht geglättet und gereinigt. Insgesamt eine hochdekorative Büste.
Beschreibung: Ausdrucksstarker Marmorkopf einer älteren Frau oder Matrona mit der typischen Frisur der Soldatenkaiserzeit. Die Patrizierin mit kantigem Gesicht, ausgeprägten Wangenknochen und faltiger Stirn. Der Mund fein geschwungen und geschlossen. Die Augen blicken wach aus dicken Lidern hervor, Iris und Pupille sind graviert. Sie hat das Haar in der Mitte gescheitelt und in dichten Wellen hinter die großen Ohren in den Nacken geführt. Dort bildet es eine Rolle und läuft dann in einem flachen, geflochtenen Zopf wieder bis in den Scheitel hinauf. Diese Haarmode, die unter den feinen Damen der aristokratischen Familien Mitte des 3. Jahrhunderts weit verbreitet war, wurde vor allem von den Kaiserinnen Furia Sabinia Tranquillina (Gattin von Gordian III.) sowie Otacilia Severa (Gattin des Philippus Arabs) populär gemacht, weshalb eine Datierung dieses Kopfes zweifelsfrei ist. Der antike Kopf sitzt auf einer überaus fein gearbeiteten Büste aus dem 18. Jahrhundert, der unten mit der Inschrift „Iulia Maesa“ (gestorben 224/225 in Rom) versehen ist. Diese Zuweisung darf aufgrund oben genannter Überlegung als eine Generation zu früh angesehen werden.