Marmor-Idol des Kusura-Typs
Kulturraum: Anatolien
Periode: 2700-2400 v. Chr.
Material: Marmor
Dimensionen: Höhe 13 cm
Preis: Verkauft
Ref: 6539
Provenienz: Französische Privatsammlung, zumindest seit den 1970er Jahren. Danach bei Bonhams London am 23. Oktober 2012, Los 204. Zuletzt in einer englischen Sammlung in Cambridgeshire.
Erhaltung: Oberfläche mit Sinter, antike Bestoßungen. Am Hals professionell und ohne Fehlstelle zusammengesetzt.
Beschreibung: Reizvolles anatolisches Marmor-Idol des sogenannten Kusura-Typs. Die aufgrund ihrer Form auch Violin-Idole genannten Fruchtbarkeits-Statuetten stammen von der Westküste Kleinasiens und sind weit bis ins Hinterland bezeugt. Sie sind Zeitgenossen der berühmten Kykladen-Idole. Dieses Exemplar gehört zur frühen Form ohne Arme und Haarlocken. Vom kreisrunden Kopf aus verbreitert sich der kräftige, gerade Hals nach unten und geht leicht abfallend direkt in den scheibenförmigen, unten in feiner Harmonie abgerundeten Körper über. Das Idol ist außerordentlich dünn gearbeitet, geradezu lichtdurchscheinend hatte es im Fruchtbarkeitsritus wohl besondere Bedeutung. Experten gehen davon aus, dass die Idole im Ritus rituell gebrochen wurden, weshalb die meisten Kusura-Statuetten am Hals zusammengesetzt sind. Vergleiche zum Typus „Kunst und Kultur der Kykladen“, Ausstellungskatalog des badischen Landesmuseums Karlsruhe, 1976, Nr. 495, abgebildet auf S. 380, beschrieben auf S. 549. Gesockelt.