Marmor-Kopf des Herkules

Kulturraum: Römisch
Periode: 1. Jahrhundert n. Chr.
Material: Marmor
Dimensionen: Höhe 18,4 cm; Höhe mit Stand 28,5 cm
Preis: 18.000 Euro
Ref: 3661
Provenienz: Deutsche Privatsammlung, erworben 1981. Danach bei Gorny & Mosch Auktion vom 19. Juni 2013, Los 3. Danach Sammlung A. S., Florida, USA.
Erhaltung: Unrestauriert, Nase bestoßen. Auf der Kalotte Reste eines Eisenzapfens.
Beschreibung: Außerordentlich detailreich modelierter Marmorkopf des Herkules aus feinkristallinem Marmor nach hellenistischem Vorbild. Der bärtige Halbgott blickt leicht nach links gewandt, sein ausdrucksstarkes Gesicht wird vom mächtigen Fell des Nemeischen Löwen eingerahmt, das ihm hinten bis in den Nacken fällt. Er trägt einen dichten, wolligen Bart und kurze, dicke Locken. Der Blick aus tiefsitzenden Augen unter wulstigen Brauen ist entschlossen, der Mund leicht geöffnet. Das fleischige Gesicht mit gekonnt akzentuierten Muskelpartien und prägnanten Stirnwölbungen verleiht dem Heros Autorität und Größe. Der qualitätsvolle Kopf orientiert sich an einer späthellenistischen Variante, die als eine Umbildung des berühmten Typus Antalya-Borghese von Lysipp zu verstehen ist. Hier wird Herkules auf seiner Keule ruhend mit dem Löwenskalp am Haupt dargestellt. Die Pfoten des Tieres hat er vorne unter dem Kinn verknotet. Vergleiche dazu Sascha Kansteiner „Lysipps Statuen des Herakles“, in: Archäologischer Anzeiger, Ausgabe 1, 2020, S.121-137, Figur 14. Zu den hellenistischen Umbildungen, denen unser Kopf in römischer Zeit nachempfunden wurde, siehe Sascha Kansteiner „Herakles: die Darstellungen in der Grossplastik der Antike“, Köln 2000, S. 32ff., Abb. 45-48. Gesockelt.