Marmor-Torso eines Landwirts
Kulturraum: Römisch
Periode: 2. Jahrhundert n. Chr.
Material: Marmor
Dimensionen: Höhe 46,5 cm
Preis: 28.000 Euro
Ref: 3429
Provenienz: Belgische Privatsammlung U.C., erworben in den 1950er Jahren. Seitdem in diplomatischen Familienbesitz.
Erhaltung: Unrestauriert
Beschreibung: Qualitätsvoller Torso einer kräftigen, männlichen Figur, die ein zotteliges Schaffell trägt. Das Fell ist um den Bauch herum verschnürt und ist nur an der linken Schulter geschlossen. Der Mann, als Jäger oder Landwirt zu deuten, hält in seiner rechten Hand in Hüfthöhe einen Spieß mit zwei Vögeln, wohl Enten. Sein linker Arm verläuft parallel zum Körper, in der Hand hält er einen Hasen an den Läufen. Die Muskulatur und die Knochenstruktur sind detailreich gearbeitet. Die Skulptur gehört zur Gattung der "Fischer und Landleute", die wohl im Hellenismus entstanden ist. Dargestellt werden einfache Personen aus dem Volk, oft deutlich als ärmlich und vom Leben gezeichnet, charakterisiert. Häufig sind es Fischer und Jäger, die ihre erbeuteten Tiere, typischerweise Kleinwild, tragen und manchmal sind auch dionysische Attribute dabei, so dass man annehmen möchte, die Gestalten befinden sich auf dem Weg zu einem dionysischen Fest, zu dem sie ihre Jagdbeute beisteuern. Die grundlegende Untersuchung dazu: H.P. Laubscher "Fischer und Landleute. Studien zur hellenistischen Genreplastik", Mainz 1982. Ein wesensgleicher Torso, der sehr wahrscheinlich aus derselben Werkstatt stammt und derselben Figurengruppe zuzuordnen ist, befindet sich in der Barnes Foundation in Philadelphia, USA, unter der Accession Number A231. Der Barnes-Torso im gleichen gepunkteten Fell hält einen Weinschlauch im Arm, wird dort allerdings als Satyr gedeutet. Gesockelt.