Marmorkopf eines Sohnes der Niobe
Kulturraum: Römisch
Periode: 2. Jahrhundert n. Chr.
Material: Marmor
Dimensionen: Höhe 25 cm
Preis: Verkauft
Ref: 3332
Provenienz: Sammlung Mayer, Zürich 1970er Jahre. Versteigert bei Cahn Auktionen Basel am 23. September 2005, Los 162. Danach bei Royal Athena Galleries, New York, publiziert in: „Art of the Ancient World“, 2006, Nr. 20. Danach im Musée d’Art Classique de Mougins, Frankreich. Dort ausgestellt von Juni 2011 bis Sommer 2018. Zuletzt im englischen Kunsthandel.
Erhaltung: Nase professionell restauriert, eine kleine Restaurierung an der rechten Unterlippe. Sonst in hervorragendem Zustand.
Beschreibung: Lebensgroßer Kopf eines jungen Mannes mit weiblichen Zügen. Die Augen zwischen fein gezogenen Lidern, der Mund leicht geöffnet, der Kopf leicht nach rechts geneigt. Das wellige Haar fällt ihm seitlich über die Schläfen und rahmt das Gesicht. Dieser Kopf wurde lange Zeit als Niobe selbst identifiziert, die trauernde Mutter, deren sieben Söhne und sieben Töchter von Apollon und Artemis getötet wurden. Niobe hatte sich, stolz über ihren Kinderreichtum, über die Titane Leto gestellt, die zur Vergeltung ihre Kinder Apollon und Artemis aussandte. Kürzlich gelang eine detaillierte Zuordnung des hochwertigen Kopfes nach einem griechischen Original aus dem 4. oder 2. Jahrhundert v. Christus. Demnach ist hier ein Sohn der Niobe, ein Niobid, dargestellt – und zwar wie er von einem Pfeil getroffen schmerzerfüllt und im Trauergestus zusammensinkt. Vergleiche dazu als Parallele das Fragment aus dem Vatikanischen Museum, acc. no. 567, publiziert in: M. Bieber „Ancient Copies. Contributions to the history of the Greek and Roman Art“, New York, 1977, Fig. 60. Der Kopf selbst ist publiziert in: M. Merrony (Hg.), „Mougins Museum of Classical Art“, Mougins, 2011, Seite 102, Abb. 57. Gesockelt.