Mumienmaske aus Stuck
Kulturraum: Ägyptisch
Periode: 2. Jahrhundert n. Chr.
Material: Gips, Glas, Obsidian
Dimensionen: Länge 22 cm
Preis: Verkauft
Ref: 1031
Provenienz: Sothebys Antiquities Sale, 10. Juli 1979, Los 140. Danach schwedische Privatsammlung, in den 1970er Jahren in Stockholm vom Sammler Karl Andersson erworben. Auf der Unterseite des Kopfes klebt ein altes Etikett, das auf den Fundort hinweist. Demnach wurde die Maske 1903 in „Tuneh“, also Tuna el Gebel (Hermopolis Magna) ausgegraben. Von dort stammen zahlreiche weitere Mumienmasken aus Stuck.
Erhaltung: Dunkle Farbreste sind rund um die Augen, an den Augenbrauen und Haaren erhalten. Rosa Farbreste erkennt man vor allem noch an den Lippen. Am Hinterkopf abgeplatzt, was den nachhaltigen Eindruck der Plastik aber keineswegs stört.
Beschreibung: Zur letzten Phase der ägyptischen Kultur gehören die in einem römisch-ägyptischen Mischstil gestalteten Mumienmasken aus Stuck (Gips). Unser Modell besticht durch die im Original erhaltenen Augen aus Glas mit Obsidian-Einlagen.
Zur Geschichte: Nach der Eroberung Ägyptens durch die Römer (30 v. Chr.) behielten diese die altägyptischen Totenbräuche bei, etwa die Mumifizierung des Verstorbenen und die Herausarbeitung dessen Kopfes. Während im Fayum und in Unterägypten die sogenannten Mumienporträts, gemalte Tafelbilder der Toten, die traditionellen Kartonagemasken bald verdrängten, blieben in Mittelägypten plastische Masken aus Stuck in Gebrauch. Etwa 1.200 Stuckmasken aus der römischen Kaiserzeit sind heute bekannt. Die Masken wurden in serienmäßige Formen gegossen und anschließend sorgfältig überarbeitet. Besondere Aufmerksamkeit wurde hierbei auf die Partie der anatomisch geformten und bemalten Augen verwendet. Seit hadrianischer Zeit versah man die Augen auch mit transparenten, in Form geschnittenen Glasblättchen oder formte sie mit Glaspaste – wie bei unserem Modell.