Parthisches Trompeten-Rhyton mit Ziegenkopf
Kulturraum: Parthisch
Periode: 3.-1. Jahrhundert v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 26,4 cm
Preis: 4.000 Euro
Ref: 6611
Provenienz: Österreichische Privatsammlung Prof. Josef Mairitsch (1938-1994) mit der Inventarnummer 28A. Erworben zwischen 1960 und Anfang der 1980er Jahre. Seitdem in Familienbesitz. Mit Kopie der Inventarliste.
Erhaltung: Hörner wieder angesetzt, sonst sehr schön erhalten.
Beschreibung: Großes Terrakotta-Rhython mit hoch aufragendem, trompetenförmigem Gefäßkörper und zoomorphem Griff in der Form einer Ziege. Das Tier mit s-förmig gewellten, aufgestellten Hörnern, die auf der Außenseite mit Ritzlinien verziert sind. Der Kopf mit runder Schnauze, gelochten Nüstern und zu einem Lächeln geformten Mund. Die Augen nach außen spitz zulaufend, die Ohren groß und nach hinten gelegt. Die Ziege hat einen kräftigen, abgerundeten Nacken, der an die älteren achämenidischen Tier-Rhytons erinnert. Die dünnen Beine sind vorne abgewinkelt und nach hinten umgelegt. Die Hinterbeine stehen als Stummel ab und geben dem Gefäß Standfestigkeit. Ziegen waren in der vorderasiatischen Kunst Symbole der Zukunftsplanung und Vorhersagung. Einerseits waren sie selbst Opfertiere, andererseits dienten sie auf Libationsgefäßen wie diesem als symbolisches Geschenk an die Götter. Vergleiche zur Rolle der Ziege: Merida Smuts „Goats in the Ancient Near East and Their Relationship with the Mythology, Fairytale and Folklore of These Cultures", 10.5772/IntechOpen.82531, 2019. Vergleiche zum Typus Christie’s London Auktion vom 25. Oktober 2012, Los 20. Sowie zur Darstellung des Tierkopfes das Rhyton im Louvre mit der Inventarnummer AO 22004. Aus Ardabil im Nordwestiran.