Publizierte Kopfvase der Chancay-Kultur
Kulturraum: Peru/Chancay-Kultur
Periode: 1200-1450 n. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 24 cm
Preis: 2.400 Euro
Ref: 11023
Provenienz: Österreichische Privatsammlung Prof. Josef Mairitsch (1938-1994) mit der Inventarnummer M 137. Erworben zwischen 1960 und Anfang der 1980er Jahre. Seitdem in Familienbesitz. Mit Sammlungsnotiz und Kopie der Katalogseite.
Erhaltung: Kleine Bestoßungen am Rand und der Gefäßkante, die den expressiven Ausdruck dieser Vase aber keineswegs beeinflussen. Sonst intakt.
Beschreibung: Bedeutende, handgeformte Terrakotta-Kopfvase der peruanischen Chancay-Kultur mit dem expressiven Gesicht einer cocakauenden Frau. Die cremefarbene Vase mit bikonischem Körper auf abgesetztem Standring, der auf der Unterseite mit Rippen verziert ist. Der Hals ist eingeschnürt und bildet zugleich den Hals des Frauenkopfes, dessen Details sorgfältig mit schwarzbrauner Farbe dekoriert sind. Die Frau hat aufgeblasene, durch Strichmuster betonte Backen und einen hervortretenden, kleinen Mund. Sie kaut Cocablätter. Ihre Augen quellen durch die berauschende Wirkung der Pflanze hervor. Sie trägt eine zylindrische Kopfbedeckung, die über der Stirn durch ein reich dekoriertes Textilband gehalten wird. Dieses Band verläuft hinter den abstehenden, löffelförmigen Ohren zum Rücken und endet in einer Tasche, die wohl zum Sammeln von Coca dient. Ihre tätowierten Arme hat sie auf beiden Seiten zur Stirn geführt, um das Textilband zu fixieren. Sie dienen gleichzeitig als Henkel für das Gefäß. Ein dritter, ringförmiger Henkel sitzt am Hinterkopf auf. Eine seltene Form mit detailreicher Bemalung. Vergleiche zum Typus die Vase im British Museum mit der Registration Number Am1983,03.1. Publiziert in: Josef Mairitsch „Columbus am Wörthersee. Amerika vor Columbus.“ Katalog zur Sonderausstellung der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt vom 1. Juni bis 31. Oktober 1992, S. 38, Nr. 1.10.