Römische Grabstele aus Marmor
Kulturraum: Römisch
Periode: 2. Jahrhundert n. Chr.
Material: Marmor
Dimensionen: Höhe 90 cm
Preis: Verkauft
Ref: 3159
Provenienz: Kunst der Antike Axel G. Weber, Köln. Verkauft am 31. Jänner 1979 an Dr. Klaus Morkramer, Oberhausen. Danach Galerie Antiken-Kabinett Gackstätter, Frankfurt. Mit handschriftlichem Zertifikat von Axel G. Weber. Mit Verkaufsbestätigung von Dr. Klaus Morkramer vom 15. Oktober 2013 sowie einem Zertifikat der Galerie Antiken-Kabinett Gackstätter, Inventarnummer 4462. Mit Auszug aus dem Art Loss Register.
Erhaltung: Kleinere Bestoßungen und Restaurierungen an den Gesichter und des Giebels, unten zur Stabilität abgeflacht, sonst intakt.
Beschreibung: Sehr detailreiche, kaiserzeitliche Grabstele aus der Region um die westliche Schwarzmeerküste. Zu sehen sind zwei übereinander liegende Bildflächen. Die obere zeigt den Patron auf einer Kline liegend. Der linke Arm ist auf einen Polster gestützt, in der Hand hält er ein Trinkgefäß. Seiner am Fußende der Kline sitzenden, zur Trauer verschleierten Frau reicht er mit der rechten Hand einen Haarkranz, wohl das Zeichen seiner hohen Stellung. Vor der Kline ist ein Tisch aufgestellt, auf dem insgesamt drei, als deutlich kleinere Figuren dargestellte Sklaven ein Bankett servieren. Rechts schöpft ein Sklave Wein aus einem Krater, mittig deckt ein zweiter den Tisch und von links betritt eine Sklavin mit einem weiteren Gefäß (Cista) die Bildfläche. Im unteren Bildfeld sehen wir wiederum einen Mann und eine Frau groß dargestellt. Die Frau hält ein Baby in der Hand. Links und rechts stehen zwei Sklaven. Bei der Interpretation der unteren Bildfläche gehen die Meinungen auseinander. Möglicherweise starb die Frau im Kindbett, weshalb sie im unteren Bildfeld mit Kleinkind dargestellt wird, während der Mann mit der rechten Hand den Trauergestus einnimmt. Vergleichsbeispiele (etwa eine sehr ähnliche Stele bei Christie’s – Los 123, 9. Juni 2011, New York) zeigen unten stets Szenen aus dem Leben des Verstorbenen. Es gibt daher auch die Vermutung, dass es sich hier um die Grabstele eines Arztes handelt, der bei der Konsultation gezeigt wird. Die Stele wird von einem Giebel und zwei seitlichen Akroteren bekrönt.